Antwerpen 2013

20.08.2013

1.Tag:

Nachdem in der Nacht Donner und Blitz war, hatte ich am 1. Tag keinen Regen, sondern in der Sonne gemessene 45 Grad Celsius!

Trotz der hohen Temperatur bin ich gut in Zellendorf angekommen. Morgen am heißesten Tag der Woche habe ich meinen Endpunkt für Frauenhofen bei Horn geplant.

2.Tag:

Heute ist vieles anders abgelaufen als ich geplant hatte. Für meine Streckenabschnitte habe ich wesentlich weniger Zeit benötigt, als vorgesehen waren. Das war gut für Pausen, da ich an meinem Thermometer in der Sonne wieder 45 Grad Celsius abgesessen habe. Im Schatten hat es jetzt noch immer 32 Grad. Morgen geht es wahrscheinlich bei Regen zum Ottensteiner See Richtung Zwettl. Mir geht es gut!

3.Tag:

Als ich am Morgen nach dem Frühstück meine Wanderung gestartet bin, begann es zu Regnen, Blitz und Donner begleiteten mich bis Altenburg. In Altenburg entschloss ich mich, nicht bei Blitz und Donner durch den Wald, auf abgelegenen Wegen zu gehen, und daher die Wanderung zu unterbrechen. Natürlich war, nach ich eine Unterkunft gefunden habe, kein Blitz zu sehen und kein Donner zu hören. Regen, welcher mich nicht stört, war natürlich auch keiner mehr. Es wurde mir aber versichert, dass es eine gute Entscheidung war, denn Gewitter kommt sicher noch einmal. So werde ich erst morgen wieder weiter gehen und hoffe die fehlende Zeit wieder einholen zu können. Bilder welche ich mit diesem I-Pad gemacht habe sind in der Fotogalerie zu finden. Danke für Ihre Begleitung - bis morgen!

4.Tag:

Heute hatte ich einen schönen Wandertag gehabt! Um halb 6 Uhr früh ging ich bei 11 Grad Celsius weg. Richtung Ottenstein, durch den Ottensteiner See (mit dem Boot) und dann weiter nach Zwettl.

Ein Ehepaar hat heute durch mich viel Freude erfahren, was auch mich sehr freut. Nur Gespräche können manche Menschen glücklich gemacht werden. Ein Foto der Wanderung habe ich wieder in die Fotogalerie der Homepage gegeben, weil es mir besonders gefallen hat. Leider sind nicht viele Foto, weil ich bei diesen Bildern den I-Pad aus dem Rucksack auspacken muss.

Mir geht es sehr gut!

5.Tag:

Auch heute ist das Wandern sehr gut gegangen. Schon in Zwettl und jetzt den ganzen Tag ging es immer Bergauf und Bergab. Aus diesem Grund gehe ich heute nicht 40 sondern nur 30 km. Heute habe ich kein Quartier. Ich habe eine Überdachung und Windschutz beim Feuerwehhaus in Kainrathschlag gefunden. Regenwolken ziehen den ganzen Tag auf und ab.

6.Tag:

Heute bin ich schon um 5 Uhr 30 losgegangen. Dass dies gut war, sah ich eine halbe Stunde später! Einen geplanten Weg gab es nicht und so musste ich ca. 25 km Umweg gehen, um nicht noch weiter von meiner Route abzukommen. Das Wetter war gut zum gehen, schon deshalb, weil mehr als die Hälfte des Tages der Weg bis auf 974m nach oben führte. Mein Rucksack bestimmt für die nächste Zeit mein Leben. So entschied er, dass ich nicht einen Hang hochklettern soll und zog mich zurück! So rollte ich diesen Hang hinunter. Nachdem ich dem Herr Rucksack die Leviten gelesen habe, ging es gut weiter. Bin beim Kirchenwirt in Sandl der auch Bestatter und Trauerbegleiter ist. Bin jetzt in OÖ.

7.Tag:

Heute war ein sehr schönes Wanderwetter! In der Früh hat es geregnet, am späten Vormittag kam sogar die Sonne. Bei einer Temperatur von 22 Grad Celsius und heftigen Wind ging es wieder Bergauf und Bergab. Durch die vielen Steigungen gehe ich keine 40km. Heute wurden es 'nur' 36km. Aber da ich nicht auf der Flucht bin, geht es morgen wieder weiter. Leider habe ich heute keine Schlafstelle im Freien gefunden, und so bin ich bis Bad Leonfelden gekommen. Hier ist viel los, weil hier die OÖ Landesausstellung stattfindet. Fast alle, mit denen ich gesprochen habe, kennen Laa an der Thaya. In der Homepage musste ich die Foto löschen, weil ich mit dem I-Pad nur ein Foto einfügen kann. Wird nach meiner Rückkehr nachgeholt.

8.Tag:

Schon wieder ist vieles anders geworden, als geplant. Ich wollte in einem Gasthof an meiner Route Getränke für morgen kaufen. Da meine Lederhose größer geworden ist, als ich sie gekauft habe, wollte ich noch etwas essen. Als ich zum Gasthof komme geht ein Herr vorbei und informiert mich, dass dieser Gasthof geschlossen ist! Nach kurzem Gespräch meint er, er führt mich in den Nachbarort denn dort bekomme ich sicher etwas. Nun dieser hatte auch geschlossen und so führte er mich nach Haslach an der Mühl. In diesem Ort kann ich nicht frei schlafen, und so bin ich dem Gasthof einquartiert wo ich gegessen habe. Leider ist dieser Gasthof fast 10 km von meiner Route entfernt. Dass das Mühlviertel hügelig ist, war mir bekannt. Aber so hügelig habe ich es mir nicht vorgestellt! Hier läuft alles viel langsamer ab. Die Bauernhöfe liegen Hunderte Meter bis Kilometer von einander entfernt. Die Gegend ist einmalig schön. Arbeiten müssen hier aber enorm anstrengend sein. Durch das Auf und Ab komme ich langsamer voran als geplant, aber es geht mir gut!

9.Tag:

Heute am Feiertag bin ich von meinem Quartier, nicht 10km sondern 6 km, wieder an meine Route gegangen. Gegen 10 Uhr bin ich zum Stift Schlägl gekommen, wo ich an einer Messe teilnahm. Ich wusste nicht, dass es ein Hochamt wird und die Brucknermesse gespielt wird. Dieses Hochamt dauerte 2 Stunden! Es war aber trotzdem sehr schön! Nachdem ich die meisten Steigungen bereits hinter mir habe, bin ich relativ gut weitergekommen. Seit Nachmittag bin ich Ausländer in Deutschland. Auch hier sind noch einige Hügel zu überwinden, aber ich glaube nicht mehr so wie in den letzten Tagen. Nachdem ich einen wunderschönen Holzschuppen für die Nächtigung gefunden habe, beende ich heute schon die Wanderung. Sowas find i nimma!

10.Tag:

Jetzt bin ich schon den 10.Tag unterwegs und immer wieder gibt es Überraschungen! Nachdem ich heute, nach der Nacht im Freien (bei +5 Grad Celsius) weggegangen bin, dachte ich die Berge liegen nun hinter mir. Nach einer Stunde wurde ich eines Besseren belehrt! Also auch heute wieder: Einmal hoch und einmal ab. Leider habe ich bei der Routenzusammenstellung einen Fehler gemacht: ich führte die Route durch Feld und Wald und in Deutschland durch kleinere Orte. Das war ein großer Fehler! In den kleineren Orten bekomme ich nichts zu trinken!!! Wirte und Gasthöfe sind geschlossen. So musste ich einen sehr großen Umweg nach Freyung machen um Flüssigkeit zu bekommen. In einem Ort, kurz vor Freyung, gab es einen Getränkehandel. Da es aber über 30 Grad Celsius hatte, waren die Reserven bald verbraucht! Nun muss ich die Route der nächsten zwei Tage umplanen. Das Getreide ist hier ca. 20cm hoch und an vielen Stellen noch nicht gemäht!

11.Tag:

Heute bin ich von Freyung weggegangen und es war ein schönes Wanderwetter. Plötzlich dachte ich, dass ich im Kreis gegangen bin und wieder in Österreich bin, als ich durch die Orte Hohenau und Neudorf gegangen bin. Gott sei Dank hat alles gestimmt! Je näher es Mittag geworden ist, und immer wärmer wurde, desto steiler wurden die Aufstiege! 1400 m bin ich heute auf und nieder gegangen! In der Hitze, gebe ich zu, sehr Kräfteraubend! Nun bin ich in einem Ort wo es kaum etwas gibt, außer einer Kirche und am Vormittag offene Geschäfte, und hier suchte ich mir einen Platz zum schlafen. Ein junger Mann hat mir eine Schlafstelle in einem Schuppen gezeigt, wo ich nun schlafen werde. Soeben besucht mich eine Katze! Morgen geht es wieder kräftig Bergauf und Bergab.

12.Tag:

In der Früh um halb 6 Uhr bin ich losgegangen. Als ich nachschauen wollte wo ich ein Frühstück bekommen könnte, sehe ich plötzlich einen Mc Donalds, wo ich dann frühstückte. Je wärmer es wurde, desto hügeliger wurde es. Aber alle Einheimischen berichten mir, dass ich noch ein zwei Tage so gehen werde, dann wird es flach. Aber dann geht's wieder los! Am frühen Nachmittag sah ich, wie klein Deutschland ist. Ich will mir bei einer Tankstelle etwas zu trinken kaufen und treffe ein Ehepaar aus Österreich (Haag). Je später der Tag, desto trüber und dunstiger wird es. Da Regen erwartet wird, habe ich heute ein Quartier.

13.Tag:

Als ich mich in der früh für das Losgehen fertig machte, traf mich fast der Schlag!

AUFRUF an Jürgen aus Eppenschlag!: Solltest Du diese Zeilen lesen, BITTE setze Dich mit mir per E-Mail in Verbindung! Ich habe meine Regenjacke in der Hütte vergessen!

Natürlich hat es geregnet. Die letzten Tage war ich nass vom Schweiß, heute war ich gebadet vom Regen. Es war ein sehr schönes Wandern, aber nach 2 Stunden strömender Regen, das Wasser aus den Schuhen wie aus eigenem Springbrunnen spritzend, habe ich auch heute ein Quartier gesucht und gefunden. Soeben hat die Sirene geheult und die Feuerwehr ist ausgerückt! Mir geht es gut, werde aber ungefähr 3 Tagesetappen mit der Bahn fahren müssen. Die Gegend ist wunderschön und ich bin jetzt im Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Die Bergaufstiege sind nicht mehr so anstrengend zu erklimmen, wie die Tage vorher. Hoffe, wenn es flacher wird, dass ich schneller vorwärts komme.

Ich danke ALLEN, welche mir viele nette, aufbauende, Zeilen schreiben und mir zeigen, dass sie mit mir mit gehen. Danke auch für die vielen liebe Grüße!!!

14.Tag:

Heute bin ich schon zwei Wochen unterwegs, und ich glaube immer noch, dass ich nicht weiterkomme. Trotzdem bin ich fast auf der Höhe von München. Es war heute ein sehr gutes Wanderwetter und so bin ich heute 52km weitergekommen. Jetzt, abends, hat es wieder zu nieseln begonnen. Zur Zeit befinde ich mich in Neuburg vorm Wald. Es geht jetzt mehr Bergab als hinauf. Es geht mir gut und habe sehr viel Zeit an Euch zu denken!!!

15.Tag:

Jetzt am Abend habe ich die Hälfte meiner Reise beendet! Noch 15 Tage sollte ich benötigen. Es wird, glaube ich, sehr knapp aber ich werde es schaffen! Mir geht es gut und ich bin heute nach 46 km wieder in ein Hotel gekommen. Es wird immer schwieriger im Freien einen Schlafplatz zu finden, da keine Hütten oder ähnliches zu finden ist. In der Früh bin ich bei starken Nebel losmarschiert. Am späten Vormittag wurde es dann wieder bis zu 30 Grad warm. Teilweise bewölkt. Habe ich gestern in einer ehemaligen Kaserne geschlafen, bin ich heute einige Stunden durch militärisches Sperrgebiet marschiert und schlafe heute in einem Gutshof. Wenn ich noch weiter gegangen wäre, hätte ich in einer Jugendstrafanstalt schlafen können. Morgen muss ich fast zwei Stunden aus dieser Stadt, Amberg, wieder auf meine Route finden. Das wird sicher lustig!

16.Tage:

Ursprünglich glaubte ich fast zwei Stunden zu brauchen, bis ich Amberg verlassen habe. Hat man aber Kinder die Pfadfinder sind, schafft man das in 30 Minuten! Schon wieder ist ein Tag vorbei, und ich bin 35 km Richtung Nürnberg gekommen. Ein sehr schönes wandern, leider hatte ich heute viele Straßen zu begehen. Am Vormittag musste ich über eine Böschung kraxeln, dann mitten auf einer Schnellstraße gehen. Dieser Abschnitt war Baustelle und es kam kein Auto! Manfred alleine auf einer Schnellstraße! Durch diesen Straßenbau, wurden viele Wanderwege entfernt und ein Ort zur Sackgasse, vollkommen isoliert. Das Wandern war sehr schön, trotzdem bin ich jetzt müde und werde sehr gut schlafen! Im Freien etwas zu finden ist fast ein Luxus! Die Wartehäuschen sind rundherum offen, die Garagen sind geschlossen so wie Schuppen oder ähnliches. In den Orten gibt es kaum noch Wirte nur in den größeren Gemeinden. Heute bin ich in Deinsdorf gelandet.

17.Tag.:

Nach einem sehr interessanten Gespräch mit dem Wirten beim Frühstück verließ ich das 30 Häuser Dorf. Am Radweg und an den Wanderwegen sprachen mich heute viele Menschen an plauderten mit mir. Immer glaube ich, relativ langsam zu gehen und die Menschen wundern sich, wenn sie mich überholen, wie schnell ich sie wieder eingeholt habe. Heute bin ich in einem rustikalen, alten Gasthof in einer kleinen Gemeinde Eckenhaid bei Eschenau. Jeder kannte das Gasthaus, nur jeder schickte mich in eine andere Richtung, so dass ich fast 3 km nur suchte. Dusche gibt es zwar hier auch, aber morgen wird mich, so wie aussieht, der Himmel duschen.

18.Tag:

Von gestern auf heute habe ich zwar im Gasthof "Zum Schloß" gewohnt, geschlafen habe ich aber in einem Knechtzimmer.

Vormittags brauchte ich Geld, und meine Bankomatkarte funktioniert nur auf internationalen Bankomat! Super! Wo ist einer? Nach fast 10 km Umweg habe ich aber auch diesen gefunden. Obwohl ich dachte, dass es heute regnen wird, hatte ich sehr warmes, Sonnenreiches, Wanderwetter. Aber alle sagen, morgen ist der Regen da. Auch gut!

19.Tag:

Heute in der Nacht ist der notwendige Regen gekommen. Also bin ich heute den ganzen Tag im Regen, einmal stärker einmal schwächer, gegangen. So trüb das Wetter, so eintönig war auch das gehen. Wald und Feldwege werden immer weniger, dafür die Verbindungsstraßen von einem Ort zum anderen immer mehr. Man merkt ganz stark, dass die Großstädte in der Nähe sind. Riesige Firmenareale und Stadteinfahrten bilden ein anderes Bild von Bayern. (Ich glaube, ganz Deutschland besteht aus Bayern). Hier ist das Frankenland und die deutsche Sprache wird immer schwieriger. Bin heute in einem Biker-Hotel in Neustadt an der Aisch.

Danke für die Grüße und Wünsche die mich begleiten! Danke!

20.Tag:

Mit heutigen Tag bin 691 km gegangen, um nach Kitzingen bei Würzburg zu gelangen. Laut Plan sollte ich um 65 km weiter sein. In Gesprächen während des Gehen wurde ich informiert, dass Züge in auch in kleinen Städten bis 15000 Einwohner nicht oft fahren. Aus diesem Grund entschloss ich mich zu neuerlichen Routenänderung! Ich werde morgen direkt nach Würzburg gehen und übermorgen, schon von da nach Köln fahren! So komme ich sicher stressfreier nach Köln und habe vielleicht einen halben Tag Pause, werden sehen. Der Herr Rucksack, ich habe schon einmal berichtet, möchte nicht bis Antwerpen gehen! Er beginnt sich aufzulösen! Ich rede ihm aber immer gut zu, dass er ja getragen wird, und so glaube ich dass er mir treu bleibt. Die Schuhe wollen eins mit mir sein. Deshalb haben sie das Profil abgelegt und haben nun auch eine Glatze! Lieb', oder? Am Vormittag habe ich die Regenjacke einmal an, dann wieder ausgezogen. Ab Mittag war es dann trocken, und abends kam sogar die Sonne durch.

21.Tag:

Bei wolkigen, teils sonnigen, aber kühlen Wetter bin ich heute nach Würzburg gegangen. Bevor ich nach Würzburg kam, war es gut, dass ich beim Bundesheer war und den Bezirk umwandert habe! der Weg, an dem ich ging, war plötzlich aus, und ich musste auf allen Vieren ca. 50 m durch Heckenrosen, Brennessel und Disteln. es war so schön, dass ich mir Andenken an meinem Körper mitnahm! ich sehe aus, als wäre ich überfallen worden! das ist wahr! Damit ich weiß wo der Hauptbahnhof ist und wann ein Zug nach Köln fährt, bin ich gleich um die Fahrkarte gegangen. Nach mehreren Umwegen und mehrmaligen Fragen ist mir das auch gelungen. Anschließend besorgte ich mir noch Getränke. Es ist vieles anders, als ich nach Rom gegangen bin. Aber trotzdem ist es auch sehr schön. Heute plane ich noch die Route Köln zur Grenze, die ich ja nicht so im Navigationsgerät habe. Sonst geht es mir sehr gut.

22.Tag:

Nach einer schlaflosen Nacht geht es nach dem Frühstück zum Bahnhof, wo ich dann nach Köln fahre. Am Bahnhof sitzt ein Künstler, welcher mir im Gespräch mitteilt, dass ich sicher noch 3 Wochen brauche bis ich in Antwerpen bin, er rät mir von Frankreich über Luxenburg und Holland zu gehen. Das Ticket nach Frankreich ist nämlich zur Zeit sehr billig! Ich hoffe, seine Prophezeiung trifft nicht ein! In Köln angekommen, besuchte ich den Dom und die Altstadt bevor ich in einem Hotel eine Unterkunft gefunden habe. Hier ist es bewölkt und relativ warm. Gestern habe ich einen Polizeieinsatz ausgelöst! Die Polizei glaubte ich sei ein Demonstrant und möchte an der B8, als ich dort ging, demonstrieren. - Auch hier ist Wahlkampf! Alles löste sich in Wohlgefallen auf!

23.Tag:

Bei sehr schönen, sonnigen aber kühlen Wetter gehe ich vom Zentrum von Köln einige Stunden zum Stadtrand um dann auf meine neu geplante Route zu gelangen. Auffallend viele Rad- und Autofahrer grüßen mich und rufen mir etwas zu, was ich aber nicht verstehe. Auch Wanderer sind sehr interessiert. Sie wollen wissen von wo ich komme und wohin ich gehe. Den Grenzübergang Millen kennt niemand, aber alle wissen den richtigen und schnellsten Weg dorthin. Sehr interessant. Ein "Profiwanderer" erzählte mir, dass er schon ganz Skandinavien durchwandert hat, und die Welt wie seine Westentasche kennt. Jetzt kann er nicht mehr, weil seine Füße kaputt sind. Als wir redeten, richtete er gerade den Wohnwagen für eine Frankreichreise ein. Hier wird die Besiedelung schon sehr ländlich und dürftig. Die Häuser sind schon Backsteinhäuser (?) 'aus roten Ziegeln' gebaut.

Habe gerade im ORF Teletext gelesen, dass heute Vormittag eine Frau in Laa ermordet wurde!

24.Tag:

Als ich am Morgen wegging, war ein herrliches sonniges aber kühles (12 Grad Celsius) Wetter. Am späteren Nachmittag kam starker Wind und bei trüben Wetter beendete ich nach 45 km meinen Wandertag. Eigentlich wollte ich bis zum Grenzübergang Millen kommen, aber dass ich es nicht schaffen werde, sah ich schon gestern. Heute hätte ich noch 4 Stunden gehen müssen und das wollte ich dann doch nicht. Wie ich aussehe weiß ich nicht, aber ich denke darüber nach. In einem kleinen Ort glaubte ein pensionierter Polizist, dass ich ein Einbrecher sei und sein Haus ausspionierte, weil ich an der Gartenmauer saß und Pause machte. Nach einigen Orten weiter gab mir eine Frau 2 Semmel, weil sie glaubt Wanderer unterstützen zu müssen. Ein Radfahrer lud mich zur heute stattfindenden Antiatom-Party ein, weil er glaubte die sei wichtiger als Wandern!

Ja so verläuft der Tag, wo man in der früh glaubt, es sei ein ganz normaler Wandertag!

25.Tag:

Bei trüben kühlem Wetter bin ich von meinem Quartier weggegangen, um dann immer wieder die Regenjacke an- bzw. auszuziehen. Gestern plante ich noch nach Millen zu gehen. Heute bin ich etwas nördlicher bei Isenbruch über die Grenze nach Niederlanden gegangen und bin in Maaserik, in Belgien bei Sonnenschein angekommen! Trotz trüben Wetters ist die Gegend sehr schön!

26.Tag:

Bin heute von Maaseik (niederländische Grenze) bis in das 42 km entfernte Leopoldsburg gekommen. Ich weiß zwar nicht ob ich das hier schreiben darf, aber ich bin offiziell fast 10 km durch Militärisches Gebiet, fast 2 km neben der Leopold I - Kaserne und neben einem Flugplatz, gegangen. So ein großes Kasernenareal habe ich noch nie gesehen! Hier ist eine sehr schöne Gegend, ganz anders als bei uns. Wie man die Gegend aus TV-Beiträgen kennt. Sehr weite Flächen mit Rinder- und Schafherden und Pferde. Fast alle Häuser sind durch die Ziegelfassade rot bis rotbraun. In der Früh hatte es um die 10 Grad, später um die 22 Grad bei Wind und wolkigen Himmel. Beim Gehen war es heute eine geplante "einsame" Strecke. Fast 30 km Schnurgerade, neben Schnellstraßen auf Rad- und Fußwegen! Morgen geht wieder so weiter! Auf jeden Fall habe ich die letzte Woche meiner Wanderung vor mir!

27.Tag:

Wie schon gestern beschrieben, bin ich auch heute hauptsächlich auf einen Radweg marschiert. Auffallend für mich war, wenn ich durch Orte kam, dass enorm viele Häuser und Geschäfte verkauft werden. In einem Ort in einer Straße 6 Häuser zu verkaufen! Die Straße hatte um die 100 Häuser. Immer wieder werde ich gefragt ob ich aus Kärnten oder der Steiermark bin, weil die Fragenden schon einmal oder schon öfters Urlaub in diesen Bundesländern machten. Ich schlafe heute in Herentals, im Bezirk Antwerpen!

28.Tag:

Heute ist der 28. Tag meiner Wanderung nach Antwerpen. Ich habe mein Ziel nach 954 gegangenen und 126 gefahrenen Kilometer erreicht! Zum Schluss bin etwas traurig, weil das Abwechslungsreiche Gehen nun zu Ende ist, aber genau so freue ich, mein Ziel gesund erreicht zu haben.

Ich danke allen, welche mich jeden Tag begleitet haben und mir immer wieder nette aufbauende E-Mail schickten!!! Da es sich um einen privaten Besuch handelt, beende ich mit diesem Eintrag mein Erfahrungen am Weg von Laa an der Thaya nach Antwerpen.

ENDE


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