Rom 2019

08.05.2019

Vor zehn Jahren bin ich das erste Mal nach Rom gegangen. Nun gehe ich bereits das dritte Mal in diese heilige Stadt. Durch meine gesundheitlichen Veränderung ist es mir nun nicht mehr möglich, alle 1400 km Zu Fuß gehen zu können. Einige Strecken, besonders Steigungen, muss ich leider mit dem Fahrzeug überqueren oder umfahren.

Ihr bekommt nun ab nun täglich meinen Tagesbericht von dieser Pilgerreise. An manchen Orten weiß ich aus Erfahrung, dass es einen sehr schlechten, beziehungsweise keinen Internetempfang gibt da. Daher ist es auch möglich, dass an manchen Tagen kein E-Mail versandt werden kann.

Da ich von Laa an der Thaya bis Sankt Pölten vor einigen Wochen bereits gegangen bin, starte ich morgen von Sankt Pölten aus.

01.05.2019

Nach dem Frühstück in Sankt Pölten begann ich meinen Weg bei 7° Außentemperatur Richtung Warth im Pielachtal oder Dirndltal. Die Temperatur stieg bis auf 14° während des Tages, nur ein starker Wind, manchmal Gegenwind, machte mir das Gehen doch etwas schwieriger. Durch Obergrafendorf Richtung Wassen ging ich sehr leicht. In Wassen machte ich Mittagspause und ging anschließend durch Rabenstein an der Pielach zu meinem Quartier in Warth. In Rabenstein an der Pielach wurde Kardinal König geboren. Daher sieht man an vielen Plätzen ein Zitat von Kardinal König.

Durch die kalte Kuchl, welche doch nicht so kalt war wie ist der Name sagt, hatte ich noch wenige Kilometer bis zu meinem Tagesziel. Geregnet hat es den gesamten Tag nicht. Zeltweise schien sogar die Sonne. Mir geht es gut, und ich freue mich schon auf morgen, obwohl morgen ein längerer Weg vor mir liegt.

02.05.2019

Da ich erst nach 9:00 Uhr meine Unterkunft verlassen konnte und meine Wanderschaft machen konnte, entschloss ich mich ein Stück mit der Mariazeller Bahn zu fahren. Viele Passanten und Personen, welche mich treffen, glauben dass ich nach Mariazell gehen will und wollen mir den Weg nach Mariazell zeigen.

Gegen 14:00 Uhr verließ ich das Pielachtal und wanderte entlang der Eisenstraße zu meinem Ziel nach Gaming. Da ich leider über einen Berg nicht drüber gehen konnte, musste ich 11 km Umweg gehen, bis ich dann in meiner Unterkunft in Gaming ankam. In Gaming schlafe ich nur wenige 100 m neben der Kartause Gaming. Hier sind die Kartäuser nur mehr tageweise in Gaming sonst, sonst sind sie in Deutschland.

Insgesamt ein schöner, warmer Tag, es war sehr schön. In der Sonne war es beim gehen doch sehr warm und daher suchte ich bei meinen Pausen den Schatten.

03.05.2019

Bei Regen bin von meinem Quartier aufgebrochen. Vorbei an der Kartause Gaming. Hier muss ich von gestern korrigieren: Die Kartäuser sind jetzt immer in der Kartause und haben jetzt ein Hotel. In 3 Jahren ändert sich auch in Gaming was.

Kurz nach Gaming begann die Überquerung des Grünberg. Nach erreichen des höchsten Punktes von ca. 800 MüM wusste ich, dass ich meine Reise umplanen muss.

Von Lunz am See ging ich ohne Regen dann am Radweg 12 km nach Göstling an der Ybbs von wo ich dann die letzten 12 km mit Bus zurücklegte um in Palfau an zu kommen.

Palfau ist bekannt bei Kanu- und Raftingfahrern.

Wenn ich von Ebensee nach Mariazell, oder Rom gehe, komme ich jedes nach Palfau.

Habe heute durch nasse Socken (durch den Regen) zwei Große Blasen bekommen. Danke an den Regen.

04.05.2019

Bei leichten Nieselregen gehe ich von meinem Quartier weg. Nach ca. 2 km musste ich eine Bucht überqueren um über den Bach Palfau zu kommen. Anschließend ging ich die Eisenstraße entlang bis nach Großreifling. Diese Strecke war relativ eben und gut zu gehen. Nach Großreifling Gehe ich wieder die Eisenstraße entlang, dieses Mal mit vielen Steigungen und 11 km Einsamkeit. Zum Teil Wald und Vereinzelte Bauernhöfe waren zu sehen. Bei den Steigungen, auch bei kleinen Steigungen, hatte ich meine Probleme. Der Grund dafür dürfte nach langem überlegen, die Schwäche in meinem linken Fuß sein. Bei der Steigung ist es so, als müsste ich Stiegen steigen. Trotzdem kam ich etwas verlangsamt, und nach einem Umweg von 1 Stunde nach St. Gallen wo ich dann außerhalb des Ortes einen Herrn ansprach, welcher mich noch 15km Mit dem Auto nach Admont fuhr.

Wenn er mich nicht transportiert hätte, wäre ich gegen 18:30 Uhr 19:00 Uhr in mein Quartier angekommen. Aber auch viele Steigungen wären noch zu bewältigen gewesen.

Trotz Regen des ganzen Tages geht es mir gut.

05.05.2019

Nach dem ersten Blick aus dem Fenster aus meiner Unterkunft in Admont erblickte ich weisse Dächer und Schneeregen.

Da heute die Hohentauern zu überqueren wären, hatte ich schon bei der Reiseplanung vereinbart, dass ich über diese mit dem Fahrzeug transportiert werde. Es wurde auch besprochen, dass ich bis nach Feldkirchen in Kärnten zu meiner neuen Unterkunft mit dem Auto fahre. Aus diesem Grund kann ich heute nur berichten, dass es auch in Kärnten nasskaltes Wetter gibt. Schon bei meinen vergangenen Reisen bin ich immer wieder an einem Schild vorbei gegangen wo darauf stand: Kärnten Wasserreich! Das trifft jedes Mal zu, wenn ich in Kärnten bin. Morgen geht die Reise weiter nach Villach.

06.05.2019

Bei frischen Temperaturen ging ich vom Quartier Richtung Villach. Entlang des Ossiacher See entlang bis zum Ortseingang Villach, wo ich meine Unterkunft vermutete. Leider war diese nicht wie vorgesehen beim Ortseingang Villach, sondern ich musste quer durch die Stadt gehen! Beim Bahnhof vorbei, über die Drau bis ich endlich dann Im Quartier war. Das Wetter war sehr angenehm zeitweise hatte ich beim gehen Sonnenschein.

Durch meine Probleme beim gehen bei Steigungen habe ich mich entschlossen morgen Abend direkt von Villach nach Rom mit dem Zug zu fahren. Durch die schwäche im linken Fuß streife ich immer wieder am Boden und habe, wie schon so oft beschrieben, Probleme beim Bergaufgehen und werde beim Gehen von Tag zu Tag langsamer. Es geht mir gut, und ich möchte nicht warten bis es mir schlechter geht oder Ich größere Probleme bekomme.

Nach der Ankunft in Rom beginnt der Marsch vom Termini Roma zum Petersplatz wo die Papst Audienz bereits begonnen hat.

Eine Fahrt des Papstes mit dem Papa Mobil findet nicht statt, weil sehr viele Brautpaare in Siegen holen. Im Anschluss wird die Information, dass ich in Rom angekommen bin, an die Familie, Freunde und Bekannte gesendet. Nach dem Fotografieren des Petersdoms wird die Pilgerurkunde im Pilgerzentrum abgeholt. Anschließend begebe ich mich zum Hotel, welches wieder beim Termini Roma liegt und eine Gehzeit von einer Stunde notwendig macht. Leider ist dieses Hotel sehr schwer zu finden, so dass Ich dieses fast zweieinhalb Stunden suchen muss.

Vieles ist bei dieser Reise anders gewesen als bei anderen vorhergehenden. Ich würde darauf hingewiesen, dass diese Reise meine letzte große Wanderung sein wird. Darüber bin ich traurig aber sehr glücklich dass ich nach zehn Jahren Doch noch in die ewige Stadt gekommen bin.

Vor Beginn der Reise habe ich mir neue Schuhe gekauft, wo jetzt der linke Schuh durch das schleifen und stolpern kaputt ist.