Rom 2009

14.01.2020

Durch einen Zeitungsartikel angeregt, kam ich auf die Idee, in diesem Jahr zu Fuß nach Rom zu gehen. Als ich im Dezember 2008 mein Vorhaben erstmals meiner Familie und Bekannten mitteilte, glaubte ich, dass mich alle für verrückt halten würden. Das Gegenteil war der Fall! Alle unterstützten mich bei der Vorbereitung, und je näher der Reisetermin kam, desto mehr wurde ich unterstützt.

In der Vorbereitungszeit achtete ich besonders auf Berichte von Menschen, welche diesen Weg gegangen sind. 1769 ging Klemens Maria Hofbauer von Znaim neben vielen anderen zu Fuß nach Rom. Adelige und Prominente Menschen gingen den Weg nach Rom. Auch aus Laa an der Thaya wurde dieser Weg bereits gegangen. Mir bekannt sind Pilgerwege nach Rom wie Via Francigena, Via Slovenia und Via Delta Vita.

Zu Beginn war der Pilgergedanke im Hintergrund, gewann aber immer mehr an Bedeutung, je näher der Reisetermin kam.

Als zwei Tage vor der Abreise der Pilgerausweis per E-Mail kam, war es keine gewöhnliche Wanderung mehr. In diesem E-Mail war auch folgender Satz zu lesen: " Auf dem Weg begegnet Ihnen Gott in vielerlei Gesichtern und Geschichten. Es wird wundervoll." Am Ende der Reise kann ich diese Worte nur bestätigen. An Orten, wo ich die Orientierung zu verlieren glaubte, wurde mir bewusst, dass ich bei dieser Reise geführt werde!

Am 24. Juli 2009 um 06:00 Uhr begann ich nach einem kurzen Gebet meinen Pilgerweg. Jeden Tag legte ich 35 und 40 Km zurück, um mein Ziel zu erreichen.

Gleich am ersten Tag hatte ich durch Unpassierbarkeit meiner geplanten Route, einen Zeitrückschlag von einem Tag! Auch am zweiten Tag gab es Hindernisse, doch dann ging es bei trüben Wetter, Regen und Sonnenschein dem Ziel entgegen.

Beeindruckend war, wie die Bevölkerung welche mich bei der Wanderung unterstützte, in dem sie mir Essen und Trinken gab. Mit einigen habe ich heute noch Kontakt, und ich freue mich sehr, wenn wir uns zu schönen Gesprächen treffen.

Die Gotteshäuser (Kapellen und Kirchen) wie auch die Gottesdienste welche ich besuchen konnte, sind unvergesslich!

Wie viele Menschen mich in Österreich oder in Italien grüßten und alles Gute wünschten, kann ich nicht zählen. Auf Fahrräder, Motorräder oder Autos wurde ich gegrüßt. Ein Radfahrer aus Oberösterreich ging ein Stück mit mir. Wenn ich Unterkünfte in Hotels in Anspruch nahm, bekam ich zum Teil bis zu 70% Preisnachlass! In einem Hotel musste ich nichts bezahlen! Aber ich schlief nicht nur in Hotels. Mein Zelt, Lagerräume von Firmen, Hauseinfahrten, Baustellen, ein Platz unter Autobahnbrücken oder unter freiem Himmel waren mein Schlafplatz.

Zirka zwei Wochen vor dem Erreichen des Ziels, merkte ich, dass ich meinen Zeitplan nicht einhalten kann und teilte dies meiner Familie und meinem Arbeitgeber mit. Auch hier unterstützten mich wieder alle, so dass ich meine Reise zu Ende führen konnte!

Als ich nach 36 Tagen, am 28.August 2009, bei Temperaturen bis zu 46°C und mehr als 1400 Kilometer, ohne gesundheitliche Probleme in Rom eintraf, hatte ich Glücksgefühl welches unbeschreiblich ist!

Der Besuch im Vatikan mit Petersplatz und der Besuch der Basilika war mehr als ein Kirchenbesuch!

Am nächsten Tag besuchte ich nochmals den Petersplatz, ging weiter zum Colosseum Richtung Bahnhof, wo ich dann nach Hause fuhr.

Mit großer Freude und Dankbarkeit denke ich immer wieder an Via Roma - meine Reise nach Rom.

"Eines weiß ich sicher: Ich habe die Barmherzigkeit Jesu erfahren, und ich wünsche mir, dass alle anderen das auch erfahren!" (aus APG 2010)


    

"Eines weiß ich sicher: Ich habe die Barmherzigkeit Jesu erfahren, und ich wünsche mir, dass alle anderen das auch erfahren!" (aus APG 2010)